Laax – ein Freestyle-Paradies!

Heißer Kakao mit Mandelmilch und veganes Bananenbrot auf einer Berghütte?? Ok, wow! Ich hatte mir das Ski Resort Laax in der Schweiz komplett anders vorgestellt, als es von Seiten der Agentur vor der Reise hieß „In Laax gibt‘s übrigens kein typisches Aprés Ski“.

„Och nöö, kein Aprés Ski. Schade, ich mag Aprés Ski! Bestimmt ein Rentner-Skiort (entschuldigt den Ausdruck, aber ich denke ihr wisst was ich damit meine :P).“ Von wegen!! Damit bin ich mit meinen Vorstellungen mal sowas von vor die Wand gefahren. Laax hat mich geflasht, Laax ist anders, Laax ist unglaublich cool, Laax ist Freestyle durch und durch, Laax feiert Aprés Ski – nur nicht das typische!

Fakten: Award für „Switzerland’s Best Ski Resort“ zum 5. Mal in Folge; 224 km Pisten; 28 Anlagen; 4 Snowparks mit mehr als 90 Hindernissen und der größten Halfpipe der Welt; 4 Talabfahrten; 70% der Pisten zwischen 2000 und 3000 Metern Höhe; Winterresort Nummer eins für alle Freestyle-Herzen!

Wer nur auf Schlager und die Hits von Mickie Krause & Co. steht, wird in Laax eher nicht glücklich. Hier laufen meist entspannte Club-Sounds gepaart mit coolen DJ-Sessions u. Live-Musik. Abends geht die Unterhaltung entweder ruhig an den Bars oder beim ausgelassenen Feiern im Club weiter. Aber nun zum eigentlichen Thema, weshalb man in ein Skigebiet reist:

Die Bergwelt – Ski- & Snowboardangebote in Laax

Frisch präparierte Pisten, Sonnenaufgang, rosa schimmernder Schnee – kommen wir direkt zum schönsten Teil meiner Reise. Dieser eine Morgen, an dem wir extra früh aufgestanden sind und um 07:30 Uhr mit der Early Bird-Gondel (normalerweise fährt die erste Gondel um 08:30 Uhr) auf den Berg hoch sind. Ausgestiegen, kurz die Ausrüstung zur Seite gelegt, zum oberen Rand der Piste gelaufen, Luft angehalten, gestaunt – OMG! Mein mit Abstand schönster Morgen, den ich je auf einer Piste erlebt habe! Die Sonne kam ganz langsam hinter den weißen Bergspitzen zum Vorschein, zu Beginn nur als sanfter gelber Streifen mit Übergang zu einem hellblauen wolkenlosen Himmel.

Auf der anderen Seite der Piste dieser rosane Himmel, der den Schnee in entsprechender Farbe färbte. Wir hatten ein unglaubliches Glück mit dem Wetter an diesem Tag! 🙂 Dann die erste Abfahrt, noch keine Spuren auf der glitzernden Piste, Gas geben, kaum eine Menschenseele außer uns und der Blick in dieses sonnendurchflutete Bergpanorama. Ihr merkt, ich kommen ins Schwärmen. Ich sehne mich immer wieder an diesen Morgen zurück! Early Bird ist ein MUSS!

Das Gebiet ist pistentechnisch ein Traum! Letztes Jahr hat mich Val d’Isere in Frankreich umgehauen, aber LAAX kann locker mithalten. Hinzukommend ist eben dieses einzigartige Freestyle-Angebot ein ausschlaggebender Punkt für viele Touristen. Die Snowparks sind in vier Schwierigkeitsstufen unterteilt. Im Beginner-Park hatten wir am ersten Skitag (bei leider schlechterem Wetter, siehe Fotos) unseren ersten Freestyle-Kurs mit einem Skilehrer. Aufregung pur! Da ich nach meinem Leistenbruch noch etwas vorsichtig unterwegs war, blieb es bei Mini-Sprüngen, die allerdings auch schon unglaublich viel Bock gemacht haben.

Die LAAX Crew mit Liza, Christina, Lisa, Flo, Nina, Amandine u. Angelique

Zum Mittagessen besteht die Möglichkeit in verschiedene Berghütten einzukehren. Ich hatte die Hütten in der Schweiz bisher als relativ kühl und ungemütlich kennengelernt. In LAAX sind die Berghütten jedoch ähnlich wie in Österreich, bloß das Essensangebot ist komplett verschieden. Hier gibt es wie zu Beginn angedeutet auch „gesundes“ Essen & Getränke, natürlich neben viel Schweizer Käse, typischer Polenta und regionalen Wurstspezialitäten bzw. regionalem Fleisch. Sehr lecker und abwechslungsreich! Die Preise entsprechen der guten Qualität und generell teuren Schweiz – günstig ist das Essen hier nicht.

Als Empfehlung kann ich euch das Caffè NoName direkt an der Bergstation Galaaxy nennen, von dem ihr einen fantastischen Ausblick auf die Halfpipe habt. Hier treffen sich die meisten Freestyler und man bekommt leckere (vegane) Paninis, Bananenbrot, ganz tolle Tagessuppen (wir hatten zum Beispiel eine Kokos-Limetten Suppe) und den zu Beginn erwähnten Kakao mit wahlweise Mandelmilch.

Um auf der Piste bestens informiert zu sein und aktuelle Preise, Öffnungszeiten und die Wetterlage im Blick zu haben, gibt es die INSIDE LAAX App. Mit dieser App können zusätzlich Lifttickets gekauft, Tische in Restaurants reserviert und sogar das Essen vorbestellt und bezahlt werden. Sehr cool: Die App verfügt über eine 3D-Karte des Gebiets, wodurch man die Pisten quasi im „Flug“ erkunden kann.

Den Respekt für die Natur im Blick – Greenstyle

Greenstyle nennt sich das im Jahr 2010 gegründete Umwelt- und Energiekonzept in Laax. An jeder Ecke des Skigebiets ist es ein wenig zu sehen, spüren oder schmecken. Es gibt beispielsweise Solaranlagen an den Wänden der Berghütten, beim Essen wird auf regionale und saisonale Produkte Wert gelegt und man findet eigens entwickelte Recyclingstationen. Jedes Skigebiet ist ein Eingriff in die Natur – keine Frage! Laax hat sich jedoch zum Ziel gemacht den Touristen einen möglichst nachhaltigen Urlaub zu bieten. Zu den bisherigen Maßnahmen zählen konkret:

  • Reduktion der CO2-Emmissionen durch Energiesparmaßnahmen
  • Förderung von erneuerbaren Energien und effizienten Technologien
  • Abfallreduktion und funktionierendes Recycling
  • Verwendung von nachhaltigen Baumaterialien zum Schutz natürlicher Ressourcen
  • Wild-, Wasser- und Pflanzenschutzmassnahmen
  • Unterstützung ökologisch hergestellter Produkte aus fairem Handel
  • Einflussnahme auf Industrie, Lieferanten und Partner, um Nachhaltigkeit zu fördern

Besonders toll ist die Tatsache, dass der Strombedarf des Skigebietes Laax bereits jetzt zu 100 % durch CO2-neutrale Wasserkraft aus der Schweiz und Energie aus eigenen Solaranlagen am Berg abgedeckt ist.

Auch die dort lebenden Wildtiere werden beschützt. Es gibt klare Grenzen und Hinweisschilder zur Signalisierung der Wildruhezonen in den Wäldern. Die Tiere ziehen sich im Winter in ruhigere Waldgebiete zum Überwintern zurück, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen und zu überleben. Neben bekannten Wildtieren sind hier auch seltene Vogelarten wie Auer-, Birk- und Schneehühner ansässig und besonders schützenswert.

Das Riders Hotel

Das Riders Hotel ist mehr als ein Hotel – laut Hotelbeschreibung ist es ein Anziehungspunkt für Musiker, Kunstliebhaber, Sportler, Gourmets & Geniesser. Auch wir haben an mehreren Abenden eine volle Bar inkl. guter Musik erlebt. Das Riders Hotel hat den gleichen tollen Lifestyle wie der Skiort selbst. Die Zimmerpreise bewegen sich zwischen 47  und 155 Euro pro Person und Nacht.

Außenfassade Riders Hotel

Detailverliebte Einrichtung der Lobby im Riders Hotel

Eingangsbereich & Bar im Hotel

Die Zimmer zeichnen sich durch einen Mix aus modernem Schwarzstahl & gemütlichem Holz aus. Genau mein Ding! Panoramafenster schaffen ausreichend Tageslicht und eröffnen den Ausblick auf Berge, Bäume & Schnee im Winter. Vom schwebenden Kingsize-Bett aus war eine herrliche Aussicht auf die Berge zu genießen.

Kingsize-Bedroom

Dusche & Waschbecken im Raum; Toilette separat

Das Frühstücksbuffet im Hotel hat mich total überrascht! Es gab verschiedenen Hummus, frische Brotsorten, Bananenbrot, Rührei, gesunde Zimt-Pancakes, frischen Ingwer-Zitronen-Tee, Minz-Zitronen-Wasser, Wurst & Käse und Birchermüsli und Joghurt und Obst….. So so gut! Generell gibt es hier viele Angebote an frischen, vegetarischen & veganen Speisen.

Umgebung vor dem Hotel (kurz vergessen, dass die Hose NICHT wasserdicht ist)

Als Fazit kann ich das Riders Hotel und das Skigebiet Laax jedem Ski- oder Snowboardfahrer und vor allem jedem Freestyler nur ans Herz legen. Ich habe von diesen vier Tagen wirklich tolle & unvergessliche Erlebnisse mitgenommen und würde jederzeit an diesen Ort zurückkehren. Übrigens gibt es als Bonus auch noch die erste Freestyle-Halle Europas im Tal. In der sogenannten „Freestyle-Academy“ wird ganzjährig und wetterunabhängig Freestyle Spaß geboten. Für die Kenner: Es gibt eine umfangreiche Trampolin-Area, die Skate Bowl sowie Mikroramp, der Snowflex-Übungshang, ein Big Air mit vier verschiedenen Absprüngen und eine mit einem Luftkissen (Airbag) gefüllte Grube für eine sichere Landung. Zum Ausprobieren gibt es für Groß und Klein Kurse, Trainings und Camps über das Jahr verteilt.

Nun aber genug Infos..  Ich hoffe ihr kennt Laax jetzt ein bisschen besser 😉