Läufer kennen das Problem in der kalten Jahreszeit: Ein Blick aus dem Fenster, ein kurzes Abchecken der Wetterapp – WAS ZIEHE ICH AN?! Der Grad zwischen zu warm und zu kalt angezogen ist schmal. Feuchte oder trockene Kälte, Regen, Schnee und/oder Wind – hier kommt alles zusammen, was unsere Laufbekleidung auf die Probe stellt.

Wichtig ist bei der richtigen Auswahl nicht nur die Menge der Schichten, sondern vor allem die Beschaffenheit. Ein Baumwollshirt kann den Schweiß oder die Feuchtigkeit beispielsweise nur aufnehmen, aber nicht vom Körper wegleiten. Dies ist besonders wichtig, um beim Laufen trocken & warm zu bleiben. Funktionsbekleidung erfüllt diese wichtige Funktion. Sie leitet den Schweiß bzw. die Feuchtigkeit vom Körper weg an die Oberfläche der Kleidung. Dort verdunstet sie und man erkältet sich nicht.

Wie kombiniert man Funktionsbekleidung nun sinnvoll? Mir persönlich gefällt das Zwiebelprinzip mit drei bis vier Kleidungsstücken am besten. Als unterste Schicht trage ich immer einen Sport-BH und bei sehr kalten Temperaturen ein zusätzliches langärmeliges Funktionsunterhemd.

Darüber ziehe ich ein langärmeliges Laufshirt, das ebenfalls je nach Temperatur aus einem dünneren oder etwas dickeren Stoff besteht. Wichtig ist mir hierbei ein hoher Kragen. Nun folgt entweder eine dünne Laufjacke mit ggf. gefütterter Laufweste oder eine wärmere Laufjacke.

Lauftights empfehle ich bei Temperaturen unter 3° Celsius immer in gefütterter Variante oder zwei dünne Lauftights übereinander. Laufschuhe sollten im besten Fall wasserabweisend sein.

Im Winter ist man mit Ober-, Unterteil und Laufschuhen natürlich noch nicht startklar. Ganz wichtig ist die Wärme am Kopf, weshalb ich immer eine Laufmütze oder ein Stirnband trage. Auch hier ist es wichtig keine normalen Mützen zu tragen, die die Feuchtigkeit komplett aufsaugen würden. Spezielle dünne Laufhandschuhe halten die Hände warm und einige Exemplare ermöglichen die Bedienung des Smartphones durch den Stoff. Ich höre beim Laufen über mein Handy Musik und bin jedes Mal froh über diese Funktion. Für den Hals finde ich dünne Buffs am besten. Sie können im Notfall auch über den Mund/die Nase gezogen werden, ermöglichen das Atmen durch den Stoff & halten erstaunlich warm.

Da es im Winter spät hell und früh dunkel wird sind für die meistens Läufer auch Reflektoren oder Stirnlampen beim Laufen sinnvoll. Safety first 😉

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass man lieber etwas zu kalt als zu warm angezogen ist. Meistens unterschätzt man die eigene Körpertemperatur, die beim Laufen um einiges ansteigt. So schwitzt man zu viel und verkühlt sich im Nachhinein leichter. Zu Beginn einer Laufeinheit darf man also ruhig etwas frösteln.